Wandern mit Kindern – Erfahrungen und Tipps

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit Kindern zuwandern und wie lange kann ein Kind überhaupt wandern? Diese Fragen beschäftigte uns bereits, als unser älteste Sohn noch ein Baby war.

Im Nachhinein war es die richtige Entscheideung früh mit den Ausflügen anzufangen, aber der Beginn unserer Wanderabenteuer mit unseren Kindern war alles andere als der glorreiche Start einer Familientrekking-Expedition. Zwischen Kinderwagen und Windeln fanden wir uns auf Pfaden wieder, von denen wir uns nicht sicher waren, ob sie uns zu einem grandiosen Naturerlebnis oder einer ausgedehnten Sackgasse führen würden. Hier teile ich meine ehrlichen Erfahrungen und wie sich unsere Ausflüge im Laufe der Zeit verändert haben.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um mit Kindern zuwandern und wie lange kann ein Kind überhaupt wandern? Diese Fragen beschäftigte uns bereits, als unser älteste Sohn noch ein Baby war.

Im Nachhinein war es die richtige Entscheideung früh mit den Ausflügen anzufangen, aber der Beginn unserer Wanderabenteuer mit unseren Kindern war alles andere als der glorreiche Start einer Familientrekking-Expedition. Zwischen Kinderwagen und Windeln fanden wir uns auf Pfaden wieder, von denen wir uns nicht sicher waren, ob sie uns zu einem grandiosen Naturerlebnis oder einer ausgedehnten Sackgasse führen würden. Hier teile ich meine ehrlichen Erfahrungen und wie sich unsere Ausflüge im Laufe der Zeit verändert haben.

Der Anfang: Kinderwagen und die ersten Geh-Versuche

Die Idee, mit dem Kinderwagen durch den Wald zu wandern, klang schön und praktisch. Die Realität? Ein Kinderwagen, der sich im Gelände eher wie ein widerspenstiges Einkaufswagen benahm, und wir Eltern, die versuchten, den richtigen Familienrhythmus zu finden – zwischen Windelwechseln und „Wo ist meine Trinkflasche?“-Suchaktionen. Mein Tipp: Such dir Wanderwege, die für Fahrräder empfohlen werden. Denn wenn es für Zweiräder gut ist, sollte es für Fahrzeuge mit vier Rädern ein Kinderspiel sein. Und wenn du es magst, kannst du auch gleich Fahrradfahren. Für uns war es eine gute Möglichkeit, viel zu erleben, indem wir  unsere Kids in einen Anhänger setzten und losfuhren. Für Babys gibt es sogar spezielle Aufsätze.

Der Übergang zum Laufrad sollte unsere Wanderungen „revolutionieren“. Stattdessen erlebten wir Eltern Momente des Frusts, wenn das Laufrad steckenblieb und das Kind plötzlich gar keine Lust mehr auf das Rad hatte, sondern getragen werden wollte. Auch kann die Begeisterung der Kleinen im Minutentakt verfliegen.

Beim Durchforsten des Internets nach Expertenmeinungen zum Wandern mit Kindern stolperte ich über eine Regel, die versucht, auszurechnen, wie viele Kilometer ein Kind bewältigen kann. Laut dieser Faustregel soll man die Weglänge mit dem Lebensalter mal 1,5 multiplizieren, um die ideale Streckenlänge zu erhalten. Demnach könnte ein dreijähriges Kind theoretisch 4,5 Kilometer laufen, und ein sechsjähriges sogar über 10 Kilometer. Vergiss es! Das ist pure Theorie! Du kennst dein Kind natürlich besser, aber wir haben die Erfahrung gemacht, dass dreijährige Kinder kaum 2 Kilometer durchhalten – und das auch nicht am Stück, sondern mit Pausen, verteilt über mehrere Stunden. Und 10 Kilometer sind für viele Erwachsene schon eine Herausforderung, für Kinder kaum realistisch. Wenn du andere Erfahrungen gemacht hast, darfst du mir gerne widersprechen.

Zwei Kinder am Fluss schauen ins Wasser.

Mit Kindern zu wandern erfordert jede Menge Geduld und Spontanität. Manchmal kann es für Erwachsene frustrierend sein, in Trippelschritten voranzukommen – aber genau das ist es. Kleine Kinder setzen mit ihren winzigen Füßen viel mehr Schritte als wir Erwachsene, um die gleiche Strecke zu bewältigen. Vielleicht hilft dir unser Motto: Das Ziel ist nicht, irgendwo anzukommen, sondern den Tag gemeinsam zu erleben.

Damit du nicht zu einem ambulanten Lastenträger-Service wirst, indem du neben dem Rucksack deine abenteuerlustigen Sprösslinge schleppst, hier meine Tipps:

Tipps für Wanderungen mit Kindern

  • Plane kurze Wanderziele, die du nach und nach – angepasst an die Lust und das Alter der Kinder – erweitern kannst.
  • Suche nach abwechslungsreichen Reisezielen, denn ein Wald ohne Bach und Burgen sind lediglich Bäume. Kinder lassen sich besonders von unterschiedlichen Eindrücken begeistern.
  • Lade Freunde ein, um für zusätzliche Ablenkung und fröhliche Gesellschaft zu sorgen.
  • Denke daran, Spielzeug wie einen Ball mitzubringen, um unterwegs für vergnügliche Pausen zu sorgen.
  • Stelle den Kleinen Aufgaben, sei es das Sammeln von Schätzen, Steinen, Nüssen oder Tannenzweigen, um ihre Neugier und Aktivität zu fördern.
  • Belebe die Wanderung, indem du währenddessen Geschichten oder Witze erzählst – eine unterhaltsame Art, die Zeit zu vertreiben.
  • Lange Hosen schützen vor Stolperfallen, und ein mitgeführter Erste-Hilfe-Kasten sorgt für Sicherheit.
  • Halte Snacks und Getränke bereit, um dem schnellen und oft auftretenden Hunger entgegenzuwirken. Verlasse dich nicht darauf, dass der nächste Gasthof in greifbarer Nähe ist, insbesondere wenn es um die Jüngsten unter 8 Jahren geht – erfahrene Eltern wissen: Hier zählt jede Sekunde.

Wegabkürzungen und Spontanität: Wenn Pläne sich ändern

Jeder Spaziergang muss mit Kindern ein Abenteuer werden, das ist Pflicht. Realitäten wie Insekten und matschige Wege flossen in unsere Wanderung ein, ebenso wie das unvergleichliche Glücksgefühl, wenn man als Familie den Gipfel eines Hügels erklommen hat.

Und auch mit älteren Kindern ist Flexibilität in der Routenwahl eine Überlebensstrategie für uns Eltern. Richte dich darauf ein, dass deine penibel vorbereiteten Pläne über den Haufen geworfen werden, weil das Kind plötzlich mal muss oder es plötlzlich friert oder die Farbe der Bäume den gegenwärtigen Vorstellungen entsprechen, was weiß ich. Sei einfach für jeden Augenblick dankbar, den ihr gemeinsam verbringt.

Fazit: Kleine Schritte, reale Geschichten und warum es sich trotzdem lohnt

Wandern mit Kindern ist ein Prozess, der von kleinen Schritten und alltäglichen Geschichten geprägt ist. Von den ersten tapsigen Gehversuchen mit dem Kinderwagen bis zu einer langstündigen Wanderung ist es ein langer Prozess, der viel Geduld und Verständnis bedarf. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich mit meinem dreijährigen zum Eis essen am Rhein entlang zur zwei Kilometer entfernten Nachbarstadt lief und mit Pausen einen ganzen Vormittag dafür brauchte. Das muss einem klar sein. Es ist nicht immer ein kitschiges Naturmärchen, aber es ist immer authentisch.

Und warum tun wir das überhaupt? Für mich bedeutet Wandern mit meinen Kindern nicht nur gemeinsame Zeit, sondern auch einen stärkeren Familienzusammenhalt. Solche Ausflüge schaffen Nähe und eine innere Ausgeglichenheit. Sie schenken uns unvergessliche Erlebnisse und zeigen uns, dass die kleinen Schritte auf dem Weg oft die größten Geschichten schreiben. Denn am Ende des Tages sind es nicht die perfekten Wege, sondern die wackeligen Schritte der Kleinen, die mein Herz am meisten bewegen.Unsere Kinder sind jetzt älter unser ältester Sohn fast schon Erwachsen, aber obwohl er im Teenageralter ist, kommt er gerne mit zum gemeinsamen Wandern.

Ich hoffe, meine Tipps haben dich inspiriert und ein Gefühl für die vielfältigen Facetten familiärer Naturabenteuer vermittelt. Hast du ähnliche Erfahrungen gemacht oder sogar eigene hilfreiche Ratschläge? Deine Erlebnisse und Geschichten interessieren mich sehr! Teile deine Erfahrungen und lass uns voneinander lernen. Grüße und happy trails! 🌿

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